Anlagenbeschreibung
Wie funktioniert eine Abfallverbrennungsanlage im Detail? Welche Technologien kommen zum Einsatz? Auf diese und viele weitere Fragen geben wir im Folgenden ausführliche Antworten.
Feuer und Flamme
für saubere Energie
Die GMVA verfügt über vier separate Verbrennungslinien. Diese bestehen jeweils aus den Komponenten Materialaufgabe, Rost mit Feuerungssystem, Dampferzeuger und einem komplexem Abgasreinigungssystem. Jede Linie verbrennt zwischen 20 und 25 t Abfall pro Stunde. Die Gesamtkapazität der Anlage liegt bei 2.100 t pro Tag. Hochgerechnet auf 365 Tage sind das mehr als 700.000 t.
Durch Verbrennung werden jährlich 430.000 MWh Strom und bis zu 150.000 MWh Wärmeenergie erzeugt. Als Reststoff fallen dabei 170.000 t Schlacke an, die zu Baustoffen weiterverarbeitet werden. Aufgetürmt auf ein Fußballfeld ergäbe das jährlich verbrannte Material einen Berg von 200 Metern Höhe.
Safety first – jederzeit alles im Blick und volle Kontrolle
In den Verbrennungsanlagen geschieht nichts unbeobachtet. Sämtliche Abläufe werden von unseren Spezialisten nahtlos überwacht – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. In der zentralen Leitwarte laufen alle Messwerte aus Kesselbetrieb und Rauchgasreinigung zusammen. Das im Schichtdienst arbeitende Fachpersonal beobachtet, erfasst und analysiert permanent alle Prozessdaten und archiviert sie schließlich. Falls erforderlich, erfolgt direkt aus der Schaltwarte ein sofortiger Eingriff in die Anlagensteuerung. Aber nicht nur wir haben unsere Anlage jederzeit live im Blick, sondern auch unsere zuständige Überwachungsbehörde, die Bezirksregierung Düsseldorf. Hierhin werden die Emissionswerte online per Standleitung übertragen.
Der Verbrennungsvorgang im Überblick
Die Verbrennungsanlage der GMVA besteht aus vier Kesseln mit jeweils nachgeschalteter fünfstufiger Rauchgasreinigung.
Nach Anlieferung durch die entsprechenden Fahrzeuge werden die Abfälle mittels Krangreifer homogenisiert (zu verarbeitbaren Einheiten zerkleinert und geformt). Anschließend erfolgt die Eingabe in den jeweiligen Kessel, von dem aus sie über einen hydraulischen Schieber in die Verbrennung gelangen.
Mittels langsam rotierender Walzenroste wird der Abfall durch die einzelnen Verbrennungszonen transportiert: Trocknung, Entgasung, Zündung, Hauptbrand- und Ausbrandzone. In der Hauptbrandzone herrschen Temperaturen von über 1.000 °C.
Die nach der Verbrennung übrigbleibende Schlacke weist nur noch 8 % des ursprünglichen Volumens auf und enthält weniger als 1 % brennbare Bestandteile.
Wir machen Verbrennen zur sauberen Sache
Doch mit dem Verbrennvorgang allein ist die Arbeit noch lange nicht getan. Mindestens genauso wichtig wie das Erzeugen von Energie ist das Vermeiden schädlicher Emissionen. Diese immense Bedeutung spiegelt sich auch räumlich wider: Mit ca. 65 % des umbauten Raumes macht die komplexe Rauchgasreinigungsanlage einen Großteil der gesamten GMVA aus.
In ihr werden über mehrere aufeinanderfolgende Prozessschritte die Gase entgiftet, die beim Verbrennen entstanden sind. Und zwar so gut und gründlich, dass sämtliche gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte unterschritten werden.